Stoffe

Der Mensch ist das einzige Tier, das sich um sein Fell bemühen muss. Doch nicht die Textilbewältigung steht bei den „Stoffwechselübungen“ im Vordergrund.
 Im Deutschen bezeichnet „Stoff“ neben dem textilen Gewebe auch die Materie an sich – vielleicht, weil die Bekleidung das dem Menschen am nächsten liegende Material ist. Jegliche Lebensfähigkeit basiert darauf, dass durch ständigen Stoffwechsel nie ein Gleichgewichtszustand stabil gehalten werden kann.
Man existiert, biologisch gesprochen, im Fließgleichgewicht.
Übertragen auf das Alltägliche liegt in dieser nie enden wollenden Verstrickung mit der Materie etwas Tragisches. Der Stoff als Schicht zwischen dem Betrachter und einer möglichen Ansicht verhindert den Blick auf etwas vermeintlich Wesentliches und wird zum Sinnbild.

Man is the only animal not endowed with a protective coat.
However, ‘Fabric of Life’ is not primarily about the acquisition of textiles.
The German word ‘Stoff’ means not only material but also the very fabric of life, the substance of mankind – perhaps because clothing is the material most natural to man. Man’s equilibrium can never be stable whilst in a state of constant fluctuation or metabolic imbalance. This is the basis for life.
Man exists, from a biological point of view, in a flowing equilibrium. Applied to our everyday lives, the tragedy of man lies in his never-ending entanglement with the fabric of life.

Zwischenzeit (zweiteilig), Eitempera / Leinwand, 240 x 180 cm, 2004
Häufung, Eitempera / Leinwand, 120 x 180 cm, 2004
Kleiderständer, Eitempera / Leinwand, 115 x 180 cm, 2004
In der Ecke, Eitempera / Leinwand, 115 x 180 cm, 2004
Ausblick, Eitempera / Leinwand, 120 x 180 cm, 2004 / 2012 (Überarbeitung)
Kammer, Eitempera / Leinwand, 120 x 180 cm, 2011